Zen und Verhaltenstherapie


In der Therapie begibt man sich auf die Suche nach der "Wahrheit".
Im Zen ist die "Wahrheit" seiner Natur nach paradox und lässt sich nicht in kürzelhafte Worte fassen.
Man kann nur eine Richtung weisen.
Widersprüche ergeben dann eine anmutige Harmonie.
Das heißt für die Therapie: Scheue dich nicht, Widersprüchlichkeiten auszusprechen. Nimm sie an. Auch wenn du sie nicht gleich auf einen Nenner bringen kannst, vielleicht kommt eines Tages die Erkenntnis, dass alles zu einem Ganzen zusammengehört.

Doch wie kann man "Erkenntnis" finden?
Dazu gibt es verschiedene Wege, einer davon ist jener des konstruktiven Fragenstellens und Informationensammelns bis zu einem bestimmten Punkt, wo plötzlich alles zusammenpasst und sich harmonisch ergänzt. Ein neues Bild entsteht, das eine ganz neue Dimension eröffnet.

Ein Beispiel aus dem Fernsehen: Vielleicht hatten sie schon mal das Vergnügen den "Domino Day" zu sehen. Dort wird aus einer Unmege an Dominosteinen ein riesengroßes Bild konstruiert. Solange die Steine aber aufgestellt sind ist noch gar nichts erkennbar. Erst ein kleiner Impuls, das Umstoßen eines Steines, löst einen Masseneffekt aus. Ein Stein fällt auf den anderen, der wiederum auf den nächsten und die andere Seite des Steines wird plötzlich sichtbar. Dort, wo vorher einzelne Teile gestanden sind ergibt sich plötzlich ein ganzes Bild. Das geht in sekundenschnelle. Es ist das reine Vergnügen und faszinierend das Schauspiel zu verfolgen. Die aufwändige Vorarbeit dafür, das Planen und aufstellen der einzelnen Steine aber sieht der Zuseher nicht.

Ähnliches passier bei unserem Erkenntnisprozess - lange Vorarbeit und Plage, scheinbar ohne Sinn, manchmal gelangweilt oder überdrüssig, der Erfolg will sich nicht so recht einstellen - doch dann... plötzlich ist der Bann gebrochen und etwas fließt ganz von allein und etwas neues kann entstehen.

Das heißt aber auch: "Weisheit ist erlernbar" . Das Konzept der Erlern und- Verlernbarkeit ist der Verhaltenstherapie zueigen und fördert so die Hoffnung und Motivation, wenn im Lebenslauf Schwierigkeiten auftreten, diese zu bewältigen oder gar dabei stärker zu werden.

Hatten sie jemals ein "Aha" Erlebnis ?- wenn einem förmlich die Schuppen von den Augen fallen und dort wo eine Frage stand, plötzlich Klarheit auftauchte? Wenn ja, dann wissen sie, dass dieser Moment immer mit einem feinsinnigen Lächeln begleitet ist - ja sogar of ein lautes Lachen aus der Kehle quillt. Das führt schon zum ersten Punkt: das Lachen. Es gehört zu unserer psychischen Gesundheit. Heiterkeit ist den meisten von uns aber leider nicht instinktiv gegeben, sondern ist eine Fähigkeit der Seele. Zum Glück können Fähigkeiten erlernt werden. Die Kunst der Heiterkeit ergibt sich im Laufe einer Therapie.

PT ist nicht Feierliches, Würdevolles, erhebt niemals den moralisierenden Zeigefinger. Alles was gesagt wird in einem Gespräch, das von Vertrauen getragen ist, wird selbstverständlich vollkommen ernstgenommen und angenommen. Erst auf dieser Ebene ist es möglich von unserem "Ego" einen Schritt zurückzutreten und beispielsweise herzhaft darüber zu Lachen. Es geht darum von den Fixiertheiten loszulassen. Da kann es schon mal vorkommen, dass wir mal über uns selbst lachen können.

Man sollte wissen dass es zwar eine Psycho-logik gibt, die aber nicht mit der herkömmlichen Logik zu vergleichen ist. In unserer westlichen rationalen Welt besteht ein Übergewicht an einem Denken das der linken Hemisphäre zugeordnet wird. Zen ist ganz darauf ausgerichtet, die Eigenschaften der rechte Hemisphären zu fördern.

Oft entsprechen die Weisheiten des Zen jenen, die man auch bei Patienten findet.
Ich weiß manchmal nicht: hat derjenige einen Knacks oder ist er nur sehr weise.
Ich habe aber auch schon viele Leute kennengelernt, die von den anderen Menschen offen oder insgeheim belächelt wurden oder nicht ernst genommen wurden. Diese hatten aber mehr Intuition und Weisheit als die die sie belächelten.
Vor allem der Ausdruck von Ängsten zeiget oft eine Paralellität zu Verhaltensweisen wie sie im Zen gelehrt werden.
z.B.:
Lerne, nachgiebig und weich zu sein, wenn du überleben willst.
Lerne, dich zu verneigen, und du wirst dastehen in voller Größe.

So sind die Dinge: Wer gewinnen will muss nachgeben, und wer nachgibt sollte da bleiben, wo er ist.

Der Weise handelt nicht, und so scheitert er nie -
Er klammert sich an nichts, und so verliert er nie...

Oh je, da schlägt der Therapeut in mir die Hände über dem Kopf zusammen.
Jeden Tag sehe ich die Nachgiebigkeiten, Rückzieher, Nichthandeln...
Aber so kann das doch nicht gemeint sein.
Ist es auch nicht!

Erstens kann das Tao Te Ching immer nur als Ganzes gesehen werden. Erst dann bekommt man eine Idee davon was gemeint sein könnte.

Zweitens: Paradoxien zeigen uns an, dass wir auf dem richtigen Weg zur "Wahrheit" sind.
Es fehlt meist nur eine intervenierende, übergeordnete Variable, die meist auf einer anderen Dimension liegt um es aufzulösen.

Drittens: Wo liegt denn der Unterschied? Was unterscheidet unendliche Weisheit von der Not des Patienten. Dazu muss man wissen, dass wir nur Verhalten oder Symptome beobachten können, was aber noch nichts über dahinterliegende Motive, Einstellungen, Gedanken aussagt. Worte und Handlungen sind erst mal nur objektiv betrachtbar. Die darunterliegenden Prozesse werden darin nicht sichtbar!
Es kann jemand eine positive Einsterllung zum Umweltschutz haben, aber trotzdem seinen Müll nicht trennen.
So kann jemand, der im Gespräch in einer geselligen Runde kein Wort sagt, aus innerer Wahrheit handeln. Aus tiefer innerer Gelassenheit, alles wahrzunehmen, alles anzunehmen und gleichzeitig ICH zu bleiben, alles zu hören ohne innerpsychische Reibung, in heiterer Weise es geschehen lassen können. Wir können viele Hypothesen bilden, warum jemand sie auf diese Weise verhält, hier z.B:; Schweigen:
Er/Sie kann auch deshalb nichts sagen, weil er/sie Angst hat, lächerlich zu wirken; Angst hat zuviel von sich preiszugeben aus Angst vor menschlicher Nähe oder Angst hat dadurch verletzbar zu werden. Das eigene Schwächen sichtbar werden und von anderen ausgenutzt. Oft ist es eine weitreichende Unsicherheit, ob das, was man fühlt und denkt überhaupt "wahr" ist. Auch ein negatives Selbstbild führt dazu wenig zu sprechen, sich zurückzuziehen wie z.B.: Ich habe sowieso nichts wesentliches beizutragen, ich bin wertlos; ich habe es nicht verdient, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Was auf Felsen gebaut ist, lässt sich nicht niederreißen.
Was mit leichter Hand gehalten wird, kann nicht verloren gehen.

Der Felsen stellt das stabile Selbstkonzept dar, das sich im inneren durch eine geglückte Erziehung und eine positive Lebenseinstellung gebildet hat. (in vielen Fällen auch biologische Faktoren beteiliget sind).
So kann man jede Situation "mit leichter Hand" halten. Man hält und bleibt doch immer flexibel und unverletzbar.

Leider stellt sich die Situation bei vielen Menschen genau gegenteilg dar.
Das Selbstkonzept ist weich, nachgiebig und unsicher. Daher muss alsKompensation an anderen äußeren Dingen krampfhaft festgehalten werden um nicht in sich einzubrechen oder sich innerlich aufzulösen.
Das Festhalten kann vieles betreffen. Sei es ein Partner, sei es ein Zwang alles nachzukontrollieren, sei es der eigene Körper mittels Muskelverkrampfungen, sei es ein paar Schuhe, ein Auto, ein Schmuckstück, ein früherer Sieg, jegliche Form von Besitz an dem festgehalten wird. Zum Besitz gehören aber auch innere Eigenschaften; sei es Meinungen, Einstellungen, Intelligenz an denen starr festgehalten wird.

Hier sagt der Zen: Handle in Freiheit!

Hier geht es ums LOSLASSEN, das absolute Zauberwort in jeder Therapie.
Dabei ist zu sehen, die absolute Freiheit gibt es nicht. Freiheit existiert nur relativ zu entsprechenden Zwängen.

Man sollte aber über die Fähigkeit verfügen, sich über die Fesseln des Ichs hinwegzubewegen, bereit zu sein eigene feste Vorstellungen aufzugeben, wenn diese fehl am Platz sind, wenn sie uns schädigen und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Die wirklichen Gefühle zum Ausdruck bringen, selbstvergessenes Spiel, lärmen lachen, auch über sich selbst, das sind Zeichen von Freiheit. Freisein bedeutet auch immer Ungewissheit tragen zu können: liebt er/sie mich wirklich, wann werde ich sterben , wie werde ich altern, habe ich eine schwere Krankheit.

Etliche Fähigkeiten innerer Freiheit finden sie auch hier Kapitel der "Lebensoptimierung".

Die Zeit, Therapie und Hemisphärendominanz
  1. Die Vergangenheit ist fürs Verständnis wichtig
  2. Die Zukunft für die Motivation
  3. Die Gegenwart fürs Leben.

Auf allen Ebenen setzt die Therapie an, wenn sie erfolgreich sein will.

Die Vergangenheit zeigt uns die Lerngeschichte; wie die Sozialisation und persönlichen Erfahrungen mit anderen wichtigen Bezugspersonen verlaufen ist. Hier führt das Erkennen und Aufarbeiten in der Therapie zu einer großen Entlastung. Für die Entstehungsbedingungen gibt es ausreichende Konzepte in der VT. Was erlernt wurde kann auch wieder verlernt/umgelernt werden. Das ist doch eine gute Nachricht. Umlernprozesse können auch mittels Hypnosetherapie ermöglicht werden und sind außerordentlich wirksam für die Veränderung von Emotionen in der Gegenwart. Da sich emotionale Ereignisse besser gemerkt werden als alltägliches, liegt der Schwerpunkt der Vergangenheit ganz allgemein im EMOTIONALEN BEREICH:

Das ist auch der Funktionskreis der RECHTEN HEMISPHÄREH unseres Gehirns.
Ihr werden spezifische Denkweisen zugeordnet:

Nonverbal, gleichzeitig, ganzheitlich, in Beziehung setzend, ungenau, konkret, intuitiv, künstlerisch, spontan, wahrnehmend, spielerisch, visuell-räumlich, analog


Die Zukunft zeigt uns, wo es hingehen soll. Dadurch entsteht erst die Motivation zum Handeln oder auch Nicht- Handeln. Das ist die Verbindung zur Gegenwart. Die Vorwegnahme und Planung der Zukunft ist vor allem ein intellektueller Prozess. Probleme zu lösen, Pläne zu entwickeln, Ziele zu verfassen, Lebenskonzepte zu entwerfen liegt im RATIONALEN BEREICH. Die VT hat auch hier ein Spektrum an fundierten Behandlungs-Methoden wie z.B. das Problemlösetraining, Kognitives Umstrukturieren, Rationale Methoden (nach Ellis, Beck).

Das Erleben der Zukunft (im Unterschied zur Zukunftsplanung) kann durch die Hypnosetherapie lebendig gemacht werden und ist somit ein wertvolles Werkzeug, damit ein bestimmtes Verhalten erst erstrebenswert ist und anziehende Eigenschaften besitzt, damit Handeln in diese Richtung dann überhaupt auch umgesetzt wird.

Hier liegt auch der Funktionskreis der LINKEN HEMISPHÄRE, der folgende Denkweisen zugeordnet werden:

Verbal, nacheinander, aufteilend, analytisch, präzise, symbolisch, abstrakt, rational, logisch, geplant, systematisch , digital


Der Biologe Florey geht davon aus, dass der Mensch über 2 verschiedene Erkenntnissysteme verfügt - einer, welches der rational- prüfenden, und eines, welches der intuitiv-spürenden Zone zuzuordnen ist.
Die entspricht auch den System Yin und Yang.

Ich meine, es gibt ein drittes System, eine intervenierende Variable dazu
- eben die Gegenwart .

Es ist eine prozessorale Austauschvariable. Inwieweit ist es möglich, die Gegensätze zu einer Einheit zu bringen. Welche Fähigkeiten bestehen, um ein Überwiegen oder Dominieren der einen Seite auszugleichen und in die andere Seite zu führen. Es ist der Prozess des Ausgleiches, des produktiven Austausches . Immer mit dem Ziel eine Balance herzustellen. (Homöostase). Diese Prozess ist aber als solcher nicht erfahrbar. Man kann ihn nicht bewusst erleben, er hat keine Erlebnisqualität im herkömmlichen Sinn, es passiert einfach, er IST. Man kann ihn auch nicht mit noch so großer Willensanstrengung herbeiführen, ja man vertreibt ihn dadurch noch mehr. Nur das darausfolgende Ergebnis ist bemerkbar. Die Auswirkungen dieses Prozesses bewirken, dass völlig neuer Gefühle, Verhaltensweisen, Gedanken Ideen, kreative Ereignisse entstehen. Die Resultate sind oftmals für den Betreffenden selbst überraschend und unerklärlich. Was ist passiert? Es kam zu einem Informationsfluss zwischen beiden Hemisphären und darüber hinaus eine gegenseitige Integration von Inhalten, sodass neue Lösungen "wie von selbst" auftauchen. Diese Funktion des Austausches übernimmt im Gehirn der Balken, der beide Hemisphären miteinander verbindet. Je besser die Hemisphären miteinander kommunizieren, desto mehr Kapazität des Gehirns kann genutzt werden. Das verbessert die Ganzheit des Menschen. Im Balancezustand bleiben die Systeme immer in Verbindung, erst so entsteht das so bekannte erhebende Flow-Gefühl bei einer Tätigkeit.

Ein Ungleichgewicht im System der Hemisphären führt nun zu Einseitigkeit im Denken und Erleben.
Die Neurophysiologen LeDoux und Gazzagniga* beobachteten bei ihren Untersuchungen an Split-Brain Patienten (operativ getrennte Hemisphären) dass sich das Verhalten des Propanden änderte, je nachdem, ob er widersprüchliche Informationen in den beiden Hemisphären erhalten hatte oder ob die Informationen gleich bewertet wurden. "Es sieht ganz so aus, als ob jedes geistige System jederzeit die unterschiedlichen emotionalen Zustände des anderen registrieren kann. Wenn sie nicht übereinstimmen, wird ein Gefühl der Angst ausgelöst, das letztlich an Hyperaktivität und Aggression abzulesen ist." Auch bei bestehender Verbindung zwischen den Hemisphären kann es zu einer konfliktbedingten Hemmung der Informations- Übertragung kommen. Wie wirkt es auf ein Kind, wenn seine Mutter sagt: Ich hab dich lieb und sie gleichzeitig durch ihren Gesichtsausdruck und ihre Körpersprache ausdrückt dass sie es hasst und vernichten will.
Die linke H. wird die sprachliche Information verarbeiten, die rechte die nicht-sprachliche.
Die linke für Annäherung, die rechte für Flucht.
Der Neurophysiologe Galin** nimmt an, dass es in solchen Momenten zu einer Hemisphärentrennung kommt und die linke Hirnhälfte allein das Bewusstsein beherrscht. Die Information der rechten Hirnhälfte bekommt aber ein Eigenleben. Es wird zu einem unabhängigen, nicht mehr zugänglichen Speicherbecken und unkontrollierbar. Unangenehme Gefühle sind die Folge oder unerklärliche Emotionen kommen zu unpassenden Zeiten zum Durchbruch.

**Galin D.:Implications for Psychiatry of Left and Right Cerebral Specialisation. In: Archives of General Psychiatry 31 (1974) S.572-583.
*LeDoux J.E., Wilson D.H., Gazzaniga M.S.A.: Divided Mind: Observation on the Conscious Properties of the Separated Hemispheres. In: Anals of Neurology 2 (1977) S.417-421.


Um den Austauschprozess einzuleiten ist es notwendig den Prozess zuzulassen.
So können beispielsweise einschränkende, rationale Erwägungen aufgegeben werden zugunsten des Zulassens von mehr Gefühlen. Neurophysiologische Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass die linke Hirnhälfte meistens die Kontrolle bei widersprüchlichen Informationen bekommt. So wird auch die Förderung der Funktionsweisen der rechten Hemisphäre in den meisten Fällen erforderlich sein.

Aber auch ein zuviel an belastenden Gefühlen kann bei manchen Menschen vorhanden sein. Hier geht es um ein Wegfließen- lassen- Können oder auch Stoppen-Können zugunsten einer realtiätskonformen Einstellung, um die Balance im System wiederherzustellen.
Es handelt sich also
Einerseits um einen ZULASSPROZESS
Andererseits um eine AUFBAUTRAINING der jeweils UNTERGEORDNTETEN HEMISPHÄRE.

Die Paradoxie dieser Verbindungs -Variable "ZULASSEN" besteht darin, dass ein doch eigentlich passiver Akt des Zulassens höchst beweglich und aktiv ist. Sie ist in der Lage, strukturelle Bedingungen zu ändern. Es besteht sozusagen eine Prozess-Struktur, die flexibel und imstande ist, ständig neue Wirklichkeiten zu erschaffen.

Poetisch ausgedrückt:
Alles ist in dir, du brauchst nur die Blockaden beseitigen. Wie der Fluss, der sich von seinem im Laufe von Hochwässern angeschwemmten Material befreit. Es strömt dann wieder frei im Einklang mit der Natur.
Lass die Sorgen am Ufer liegen und öffne dich im Strom des Lebens.
Du selbst bestimmst, wie schnell und wie weit du die Hindernisse beseitigst bzw. die Schleusen jeweils öffnest.
Lass dir die Zeit die du brauchst und nütze jede Sekunde die du hast.

Nur in der Gegenwart ist reines Verhalten oder Nicht-Verhalten möglich.
Nur in der Gegenwart tauchen unverfälschte Gedanken und Emotionen auf.
Die Bedingungen und Auswirkungen spielen sich dagegen in der Vergangenheit und in der Zukunft ab -- und schon hat ein Denkprozess eingesetzt, der meistens vergangenes oder zukünftiges beinhaltet - - die Gegenwart ist dahin.

Daher hat VT viel mit ZEN zu tun. VT ist gegenwartsorientiert, sowohl diagnostisch als auch im therapeutischen Vorgehen, besonders bei der Technik exposure in vivo. Auch der Trancezustand in der Hypnose ist hervorragend geeignet, diesen Austauschprozess in Gang zu setzen. Denn in Trance sein heißt, dass man völlig entspannt ist und gleichzeitig im Gehirn hellwach ist.

Im Zen wird TUN und NICHT TUN in perfekter Form zueinandergebracht
HANDELN und gleichzeitig LOSLASSEN zu praktizieren ist die wahre Kunst des Lebens und die höchste Stufe des Seins.

WU WEI ist ein wichtiges Prinzip im Zen und heißt wörtlich übersetzt "nichts tun".
Gemeint ist hier nicht Faulheit und Nichtstun.
Vielmehr gemeint ist hier der paradoxe Zustand, in dem höchste Aktivität mit höchster Entspannung einhergeht.
Wenn sich unsere privaten Egoismen mit seinen bewussten Anstrengungen einer Kraft überlässt, die nicht aus ihm selbst stammt, geschieht kostbare Geschmeidigkeit, Einfachheit und Freiheit, die aus uns erfließt und durch uns hindurchfließt.
Ein Verzicht auf Verschwendung von Energie, ein Sich Einschwingen in den natürlichen Ablauf. Es geht dabei um das Loslassen uns die dadurch entstehende Schönheit.

Es ist:
Ganz Aufgehen in einer Tätigkeit, oder in einem Zustand zu sein ohne Einfluss was war und was sein wird, das ist pures Glück.

Ich wünsche ihnen viele solcher Momente, jetzt und in Zukunft